Eine sehr wertvolle Unterstützung

Ich war immer ein positiver und aktiver Mensch. Nach meiner Ausbildung zum Schlosser habe ich in vielen verschiedenen Berufen gearbeitet. Bis die Beschwerden dann im Jahr 1999, mit Mitte 30, los gingen: Schmerzen am ganzen Körper, Depressionen und eine für mein Wesen völlig untypische Aggression.

Ich war frustriert da ich merkte, dass ich viele Dinge, die mir früher leichtgefallen waren, einfach nicht mehr hinbekommen habe. Ich lief von Arzt zu Arzt, bekam zig Medikamente, aber niemand kam auf die Idee meinen Kopf zu untersuchen.

Erst nach 10 Jahren- mittlerweile war ich bereits erwerbsunfähig– stellte ein Neurologe eine Hirnatrophie fest. Das heißt, dass die Zellen im Gehirn sich auflösen. Im Krankenhaus bekam ich dann die Diagnose Parkinson. Danach kam ich in eine Fachklinik in Beelitz wo ich beachtliche Verbesserungen erzielte und auch lernte nach und nach mit der Erkrankung zu leben.

Ich habe das Glück eine Frau zu haben, die mich sehr unterstützt. Somit ging es mir bald wieder relativ gut und es wuchs schnell der Wunsch in mir, andere Betroffene zu unterstützen.
Somit habe ich dann 2012 mit Gleichgesinnten eine Selbsthilfegruppe gegründet. Die Selbsthilfe gibt mir persönlich sehr viel. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt, Probleme werden gemeinsam bewältigt, Barrieren abgebaut und nicht zuletzt bringen wir uns gemeinsam auch immer wieder auf den neusten Stand was Therapiemöglichkeiten angeht.

Die Krankheit bedeutet natürlich nach wie vor eine starke Einschränkung. Aber ich habe gelernt damit umzugehen und setzte mich mittlerweile ehrenamtlich in sehr vielen Bereichen ein. Das erlebe ich als sinnstiftend. Meine Selbsthilfegruppe ist dabei Herzensprojekt und wichtige Stütze.

Ingo Jeschke
Leiter der Selbsthilfegruppe Parkinson Prignitz/OPR-Pritzwalk/Sadenbeck

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